Prof. Dr. Manfred Treml zum Ehrenvorsitzenden des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine ernannt
Auf der Mitgliederversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e. V., die anlässlich des 46. Tags der Landesgeschichte am 19. Oktober 2019 in Regensburg stattfand, hat der langjährige Vorsitzende des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, Prof. Dr. Manfred Treml auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidiert. Die Mitgliederversammlung wählte Dr. Johannes Mötsch zu seinem Nachfolger.
Mit dieser Amtsübergabe endet eine ebenso lange wie verdienstvolle und erfolgreiche Tätigkeit von Manfred Treml im Vorstand des Gesamtvereins. Von 2003 bis 2019 hat Manfred Treml als Vorsitzender den Gesamtverein geführt, zuvor ist er als Schatzmeister in den Jahren 1995 bis 2003 im Vorstand tätig gewesen. Damit hat er sich insgesamt 24 Jahre lang in führenden Ämtern für den Gesamtverein engagiert, allein 16 Jahre als Vorsitzender. Hierfür ist ihm der Gesamtverein zu großem Dank verpflichtet.
Manfred Treml hat sich – wie er in einer Selbsteinschätzung auf der Mitgliederversammlung des Gesamtvereins in Regensburg noch einmal betonte – immer als Historiker und zugleich auch als Didaktiker verstanden. Die Erforschung und die Vermittlung von Geschichte – in all ihren Facetten und auf allen Vermittlungsebenen von der Arbeit für Laien, über die Schuldidaktik bis zur Wissenschaft – stand immer im Zentrum seiner weitgespannten Interessen und seiner vielfältigen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit.
Manfred Treml hat an der Universität München Geschichte, Germanistik und Sozialkunde für das Lehramt am Gymnasium studiert und nach dem Studienabschluss eine Dissertation zur bayerischen Pressepolitik im deutschen Vormärz (1976) verfasst. Nach der Tätigkeit als Lehrer an einem Münchner Gymnasium trat er eine Stelle als Studienleiter an der Studienstätte für Politik und Zeitgeschichte e. V. in München an. Weitere Stationen seiner wissenschaftlichen Laufbahn waren die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen (1981) und das Haus der Bayerischen Geschichte (1985), wo er wichtige Landesausstellungen verantwortete. Von 2001 bis 2010 leitete Manfred Treml das Museumspädagogische Zentrum München (MPZ), 2001 war er zum Honorarprofessor für „Geschichte und ihre Vermittlung“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt berufen worden (Weiteres zur Vita vgl. unter „Vorstand“).
Engagiert und hörbar hat sich Manfred Treml für die Geschichtsvereine und die Landesgeschichte stark gemacht und sich auch nicht gescheut, in seiner Rolle als Interessenvertreter seine Stimme zu erheben, wenn landeshistorische Lehrstühle oder Institute bedroht waren, was in seiner Amtszeit leider mehrfach der Fall war.
Als Vorsitzender des Gesamtvereins hat er sich als Brückenbauer zwischen Vereinen und Verbänden zwischen Museen, Archiven, Bibliotheken und nicht zuletzt den Universitäten verstanden und in diesem Sinn gewirkt. Hierfür hat er Vertreterinnen und Vertreter aller für die Landesgeschichte relevanten Sparten und Institutionen in den Vorstand und Beirat des Gesamtvereins eingeladen und eingebunden. Dabei kamen ihm und dem Gesamtverein seine Erfahrungen aus der Tätigkeit in weiteren Verbänden und Institutionen zugute. Es seien hier nur der Verband bayerischer Geschichtsvereine e. V., der Freundeskreis Haus der Bayerischen Geschichte, der Beirat für das Haus der Bayerischen Geschichte und der erweiterte Vorstand des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (seit 2003) genannt. Im Historikerverband galt die Arbeit Tremls dem Stellenwert der Landesgeschichte - der „Abend der Landesgeschichte“ auf den Historikertagen ist als ein neues, kommunikativ-geselliges Format das er dort einbrachte, ein Beispiel für die Sichtbarmachung der Landesgeschichte. Auch im Gesamtverein ist der heutige Stellenwert der „Tage der Landesgeschichte“ als renommierte Fachveranstaltung, die jährlich an wechselnden Orten Akteure aus Vereinen und Wissenschaft zusammenbringt und aktuelle Themen sowie Jubiläen und Gedenkdaten aufnimmt, ganz wesentlich auch sein Verdienst. Gleiches gilt für den „Preis für Landesgeschichte“, der seit dem Jahr 2008 im zweijährigen Rhythmus als Nachwuchsförderung für herausragende Forschungen vom Gesamtverein vergeben wird und nicht zuletzt für die „Karl-Lamprecht-Medaille“, die seit dem Jahr 2018 vom Gesamtverein für besondere Leistungen für die Landesgeschichte verliehen wird.
Es versteht sich von selbst, dass der Gesamtverein ein so ungewöhnlich intensives Engagement nicht ohne entsprechende Anerkennung enden lassen wollte. Daher wurde Manfred Treml auf der Mitgliederversammlung in Regensburg mit einstimmigem Votum zum Ehrenvorsitzenden des Gesamtvereins ernannt. Diese Ehrung nahm er gerne an und versicherte, dass er auch weiterhin aus dem Ehrenvorsitz heraus dem Gesamtverein mit Rat und Tat zur Verfügung stehen werde.
Konrad Elmshäuser