Rundschreiben des Gesamtvereins (August 2020)

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Ihnen dieses Rundschreiben des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine zukommen lassen zu können. Der aktuellen Planungsunsicherheit geschuldet, fällt dieses Rundschreiben weniger umfangreich als gewöhnlich aus. Gerne möchten wir Sie umso herzlicher auf die nachfolgenden Veranstaltungen und Ankündigungen hinweisen. 

47. Tag der Landesgeschichte

Der 47. Tag der Landesgeschichte findet dieses Jahr vom 25. bis 27. September in Mühlhausen (Thüringen) statt. Er ist dieses Jahr dem Bauernkrieg der Jahre 1524 und 1525 gewidmet, dessen 500. Jahrestag bald bevorsteht. Eine verbindliche Anmeldung bis zum 31. August ist unter den aktuellen Bedingungen der Covid-19-Pandemie zur Wahrung und Gewährleistung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verpflichtend. [zur Einladung mit Programm]

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e.V. findet, wie üblich, im Rahmen des Tages der Landesgeschichte statt. Tagungsort ist die Stadtbibliothek Mühlhausen, St. Jakobi 1 (in einer ehemaligen Kirche). 

Termin: Freitag, 25. September 2020, 16.30 Uhr. Voran geht eine Sitzung von Vorstand und Beirat. Um 18.30 folgt die Eröffnung des 47. Tages der Landesgeschichte.

Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Am 1. September 2020 gibt der Bundespräsident das neue Thema des Geschichtswettbewerbs bekannt und lädt Schülerinnen und Schüler und junge Menschen bis 21 Jahre zur Teilnahme ein. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, zu ihrer eigenen Lokal- oder Familiengeschichte zu forschen und Fragen an ihr Lebensumfeld zu stellen.

Der Wettbewerb wird seit 1973 von der Körber-Stiftung ausgerichtet und ist mit bislang über 147.000 Teilnehmern und rund 33.500 Projekten der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. 

Weitere Informationen unter: www.geschichtswettbewerb.de 

Veranstaltungshinweise unserer Mitglieder

18. September in Dresden. Workshop "Formate - Vernetzung - Perspektiven. Geschichtsvereine in Sachsen im 21. Jahrhundert". Anmeldung bis zum 31. August. [zur Einladung mit Programm]

22.-24. Oktober 2020 in Tübingen. Tagung „Burgen als landschaftsprägende Ressourcen im Mittelalter“. Weitere Informationen zur Tagung erhalten Sie rechtzeitig auf www.gesamtverein.de. 

13.-15. November in Kirchheim unter Teck. 59. Arbeitstagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung. 

Gegensatz oder sich ergänzende Konzepte? Antagonisten oder Partner? Das Begriffspaar Stadt und Adel, seine vielschichtigen Verbindungen und damit auch die gesellschaftlichen Kategorien und Modelle von Bürgertum, Eliten und adeligem Selbstverständnis beschäftigen die historische Forschung seit Langem. Während die beiden Begriffe traditionell als Gegensätze aufgefasst und interpretiert wurden, sind in der jüngeren Forschung verstärkt die engen Verflechtungen zwischen Stadt und Adel herausgearbeitet worden, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit nachzuweisen sind. Das zeigt, dass ein differenzierter Blick auf das komplexe Verhältnis und die verschiedenen Handlungsfelder städtischer und adliger Akteure notwendig ist. An dieser Stelle setzt die 59. Arbeitstagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung an und führt aktuelle Forschungsdiskurse am Beispiel des deutschen Südwestens fort.

Alle aktuellen Veranstaltungshinweise finden Sie auch stets unter www.gesamtverein.de.

Neuerscheinungen

Sigrid Hirbodian / Tjark Wegner (Hg.): Aufstand, Aufruhr, Anarchie! Formen des Widerstands im deutschen Südwesten. 

2010 kürte die Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. den Begriff des Wutbürgers zum Wort des Jahres direkt gefolgt von Stuttgart 21. Die aufgeheizte Debatte um die Entstehung eines Durchgangsbahnhofes in der baden-württembergischen Landeshauptstadt wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem Sinnbild bürgerlicher Proteste für politische Mitbestimmung.

Der neueste Band der Reihe „Landeskundig. Tübinger Vorträge zur Landesgeschichte“ begibt sich auf die Spurensuche nach Formen des Widerstandes in der Geschichte des deutschen Südwestens vom Hochmittelalter bis in das 20. Jahrhundert. In elf Beiträgen werfen Historiker sowie ein Literatur- und ein Politikwissenschaftler einen interdisziplinären Blick auf das Bild vom aufrührerischen Schwaben und zeichnen dabei ein vielfältiges und buntes Porträt von Aufstand, Aufruhr und Anarchie im deutschen Südwesten.

Sara Anil / Hans Berkessel / Kai-Michael Sprenger / Sarah Traub (Bearb.): Hoher Besuch und starke Worte – Zwei Jahrhunderte politischer Reden auf dem Hambacher Schloss. Es handelt sich um den zweiten Band der Reihe „Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte“. 

Am 27. Mai 1832 kamen auf dem Hambacher Schloss rund 30.000 Menschen zum Hambacher Fest zusammen. In glühenden Reden wurden bürgerliche Freiheiten und die deutsche Einheit gefordert, aber auch zu europäischer Solidarität und Völkerfreundschaft aufgerufen. Das Schloss ist bis heute Bühne und Begegnungsort. Die lange Liste berühmter Rednerinnen und Redner ist Zeugnis des erinnerungskulturellen Umgangs mit dem Hambacher Fest als Meilenstein der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte.

Der Überblick über die politischen Reden auf dem Hambacher Schloss der vergangenen ca. zwei Jahrhunderte hebt nicht nur die Bedeutung dieses Erinnerungsortes für unsere Demokratie hervor; sie bietet zudem eine in der deutschen Geschichte nicht zu unterschätzende Bandbreite an politischer Kommunikation und politischen Ansichten. Dabei reflektieren die Reden auf besondere Weise den gesellschaftlichen Diskurs ihrer jeweiligen Zeit.

Diese Anthologie verschiedener Reden auf dem Hambacher Schloss bekundet die besondere Bedeutung der politischen Rede für eine Vielzahl von Disziplinen und Fragstellungen innerhalb der Geschichts-, Politik-, Kultur-, und Gesellschaftswissenschaft.

Hedwig Brüchert / Ute Engelen (Bearb.): Mainz and Wine - History of a Close Relationship. Die Publikation lenkt die internationale Aufmerksamkeit auf Mainz als Weinstadt und als die deutsche Great Wine Capital und dient damit zugleich der Stärkung des Weinwirtschaftsstandorts Mainz. Die Publikation übersetzt und aktualisiert den Katalog „Mainz und der Wein. Die Geschichte einer engen Beziehung“, der 2016 anlässlich einer Ausstellung im Stadthistorischen Museum Mainz veröffentlicht wurde.

In eigener Sache

Der Gesamtverein führt im Übrigen auch eine Facebook-Seite. Hier finden sie weitere aktuelle Veranstaltungshinweise und Mitteilungen unserer Mitglieder. Schauen Sie doch mal rein!